„Die Hypo Tirol in Wien ist unser Vorzeigeprojekt“

Seit Mai 2023 gehört Susanne Endl dem Vorstand der Hypo Tirol an. Im Interview spricht sie über zentrale Säulen des Bankwesens, die Bedeutung der Hypo Tirol als Landesbank, und die Bankmanagerin erklärt, warum die Niederlassung in Wien eine Erfolgsgeschichte ist.

Interview mit Mag. Susanne Endl, Mitglied des Vorstandes der Hypo Tirol

Kurzbiografie Susanne Endl

Mag. Susanne Endl ist seit Mai 2023 Vorstandsmitglied der Hypo Tirol und für die Bereiche Treasury und Private Banking, Vertrieb, Marketing, Produkt- und Onlinemanagement, Controlling und Vertriebssteuerung, sowie die Tochtergesellschaften Hypo Tirol Versicherungsmakler GmbH und Hypo Immobilien Betriebs GmbH zuständig. Aufgewachsen im Tiroler Unterland, ist sie seit 2007 mit kurzer Unterbrechung bei der Tiroler Landesbank tätig. Als Bereichsleiterin Treasury war sie bereits bisher in einem der zentralen Bereiche der Bank aktiv. Mit Know-how, Umsichtigkeit und Durchsetzungsstärke will sie die Hypo Tirol moderner und digitaler gestalten – bei starker Kundenorientierung und Fokus auf Nachhaltigkeit.

Mit den Schlagworten moderner, jünger, digitaler präsentierte sich der neue Hypo Tirol Vorstand, bestehend aus dem Vorsitzenden Alexander Weiß, Andreas Stadler und Ihnen, im Frühling 2023 der Öffentlichkeit. Was ist darunter zu verstehen?

Susanne Endl: Für uns steht die bestmögliche Betreuung unserer Kundinnen und Kunden an erster Stelle. Das heißt: Digitale Kanäle dort anbieten, wo sie wichtig sind – Stichwort: Online-Banking –, persönlicher Kontakt dort, wo dieser wichtig ist und weiter wichtig sein wird, bei der Beratung. Wobei wir den persönlichen Kontakt als Kernelement unseres Geschäftsmodells verstehen. Dazu gehört auch, auf die Bedürfnisse und Wünsche aller Generationen einzugehen. Wir sehen uns als wichtige Ausbildungsstätte für junge Menschen. Diese für das Bankwesen, die Finanzwelt zu begeistern, die Altersstruktur im Unternehmen zu verjüngen, junge Kundinnen und Kunden anzusprechen, sehen wir als zentralen Schritt in die Zukunft. Wie sie Bank verstehen, soll verstärkt in unsere strategischen Überlegungen einfließen.

Sie sind die erste Frau an der Spitze der Hypo Tirol Bank. Sehen Sie darin eine besondere Verantwortung, ein besonderes Signal?

SE: Ich bin, mit einer kurzen Unterbrechung in einer Privatbank, seit 2007 in der Hypo Tirol tätig und erhielt rasch verantwortungsvolle Aufgaben und Positionen. Die Hypo Tirol hat meine Karrierepläne stets aktiv unterstützt. Leistung zählt, unabhängig vom Geschlecht! Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschieden, mich für die Position als Vorstandsmitglied, Ressort Vertrieb und Treasury, zu bewerben. Eine gute Durchmischung in den Führungsgremien bringt ein Unternehmen deutlich voran. Verschiedene Blickwinkel sind wichtig, um stabile Entscheidungen zu treffen.

Sie waren in der Hypo Tirol bisher Bereichsleiterin für Treasury. Was genau umfasst dieses Aufgabenfeld?

SE: Treasury definiere ich als die Schatzkammer einer Bank. Als Bereichsleiterin Treasury sorge ich für die Liquidität des Unternehmens. Dabei umfasst das Aufgabengebiet mehrere Ebenen. Die Fachgruppe Bankbuchsteuerung etwa stellt sicher, dass ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Ein Beispiel: Will jemand Geld von seinem Sparbuch beheben, muss die Bank über die Liquidität verfügen, diese Auszahlung zu tätigen. Liquidität erhalten wir durch unsere Emissionstätigkeit am Kapitalmarkt oder über die Kredittilgungen unserer Kundinnen und Kunden. Eine weitere Ebene betrifft die Vergabe und das Management insbesondere von Fixzinskrediten. Bei Treasury Sales stehen die Veranlagungsprodukte im Zentrum. Kern dieser Fachgruppe ist die Auswahl der zum Verkauf angebotenen Produkte, die Aufbereitung der Verkaufsunterlagen sowie die Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um eine professionelle Beratung unserer Kundinnen und Kunden sicherzustellen. Darüber hinaus gehörte Asset-Management zu meinen Aufgabengebieten, die Fonds- und Vermögensverwaltung der Hypo Tirol.

Elementar bei allen Überlegungen ist für mich, Bestandskunden wie Neukunden zu behandeln, das heißt, ihnen stets die volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Mag. Susanne Endl

Mitglied des Vorstandes

Mag. Susanne Endl

Mitglied des Vorstandes

Ihre Zuständigkeiten im Vorstand der Hypo Tirol sind nochmals deutlich erweitert, worin liegen nun Ihre spezifischen Aufgaben?

SE: Neben dem Bereich Treasury und Private Banking verantworte ich den gesamten Vertrieb (Firmenkunden, Privatkunden), dazu Marketing, Produkt- und Onlinemanagement, Controlling und Vertriebssteuerung, sowie die Tochtergesellschaften Hypo Tirol Versicherungsmakler GmbH und Hypo Immobilien Betriebs GmbH. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist mir direkt zugeordnet. Auf diesem Gebiet haben wir in den letzten Jahren bereits konkrete Schritte gesetzt, wobei für mich Nachhaltigkeit neben dem Thema Umwelt stark soziale Elemente beinhaltet, also ein gutes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden zu schaffen.

Bei einem so umfassenden Aufgabengebiet, wie lautet Ihr persönlicher Zugang, sozusagen Ihre persönliche Formel für alle Bereiche?

SE: Elementar bei allen Überlegungen ist für mich, Bestandskunden wie Neukunden zu behandeln, das heißt, ihnen stets die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Kein „Neukundenfang“ auf Kosten der uns seit Jahren verbundenen Kundinnen und Kunden, sondern umfassendes Service für alle.

Wir verstehen den persönlichen Kontakt als Kernelement unseres Geschäftsmodells. Dazu gehört auch, auf die Bedürfnisse und Wünsche aller Generationen einzugehen.

Mag. Susanne Endl

Mitglied des Vorstandes

Mag. Susanne Endl

Mitglied des Vorstandes

Seit ihrer Gründung 1901 trägt die Hypo Tirol den Titel Landesbank, ist also durch und durch Regionalbank. Worin liegt das Besondere?

SE: Die Hypo Tirol ist die Bank der Tirolerinnen und Tiroler. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst. Unsere Kundinnen und Kunden wissen: Alle Entscheidungen werden in Tirol, am Innsbrucker Bozner Platz gefällt. Wir kennen das Land, unseren Markt sehr gut und finden Lösungen, die an diesen Markt angepasst sind, sich an ihm orientieren. Bei Sonnenschein lassen sich leicht Bankgeschäfte machen, die Hypo Tirol aber ist auch dann da, wenn es regnet oder gewittert. Unsere Zentrale, unsere Geschäftsstellen in den Bezirken stehen für unser Engagement: sie sind sicht- und greifbar. Wir sind für die Menschen da – vom Betreuer, der Betreuerin am Schalter bis zum Vorstand! Stabilität zu vermitteln, ist sehr wichtig für eine Bank. Als Landesbank bieten wir Vertrauen, Sicherheit und direkten Kontakt.

Neben den Geschäftsstellen in den Bezirken Tirols betreibt die Hypo Tirol eine eigene Niederlassung in Wien. Welche besondere Rolle spielt diese?

SE: Die Hypo Tirol in Wien ist unser Vorzeigeprojekt, eine Niederlassung, die genau das vermittelt, was wir vermitteln wollen. Wer die Räume in der Tegetthoffstraße betritt, hat nicht das Gefühl, eine Bank zu betreten, sondern einen Raum, in dem man sich wohlfühlen kann. Er ist freundlich, offen und kommunikativ. Man kann auf ein Getränk vorbeischauen, plaudern, kann aber auch diskret seinen Bankgeschäften nachgehen. Die Hypo Tirol in Wien ist für uns eine echte Erfolgsgeschichte, eng verknüpft mit dem Leiter Christian Jäger. Er hatte die Vision einer neuen Bank und konnte diese umsetzen. Mittlerweile ist Jäger zudem Bereichsleiter Vertrieb der Hypo Tirol, also in Wien und in Tirol tätig. Nach Wien gestalten wir nun die Filialen in Tirol zu Kommunikationsräumen um, schaffen die Bank der Zukunft – siehe die neue Filiale in Fulpmes.

Was ist Ihnen betriebsintern und nach außen besonders wichtig?

SE: Ich bin ein geradliniger, strukturierter Mensch, verbindlich und mit Handschlagqualität. Mein Wunsch ist es, das Silo-Denken zu verlassen, die Hypo Tirol als Ganzes, als Organismus zu betrachten. Als Vorstand leben und geben wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diese Haltung vor: Wir ziehen an einem Strang, tragen die Qualitäten der Hypo Tirol mit Stolz nach außen. Und wir rücken zusammen, wenn es mal stürmisch wird. Dieser Spirit soll in der Zentrale wie in den Geschäftsstellen zu spüren und zu erleben sein, und zwar so, dass Kundinnen und Kunden keinen Unterschied merken, ob sie in die Filiale im Innsbrucker Stadtteil Wilten, in Imst oder in die Niederlassung der Hypo Tirol in Wien kommen.