„In Geldsachen war ich immer solide“
Helene von Damm war schon in jungen Jahren ein „Risk Taker“, wie sie sagt, wanderte in die USA aus, arbeitete hart und brachte es in der Ära Ronald Reagans zur Stabstellenleiterin im Weißen Haus.
Helene von Damm war schon in jungen Jahren ein „Risk Taker“, wie sie sagt, wanderte in die USA aus, arbeitete hart und brachte es in der Ära Ronald Reagans zur Stabstellenleiterin im Weißen Haus.
Helene von Damm, geboren als Helene Antonia Winter 1938 in Linz, war persönliche Sekretärin von Ronald Reagan während seiner Gouverneurszeit. In seinen zwei Amtsperioden als Präsident der Vereinigten Staaten stieg sie zur Leiterin des Personalressorts im Weißen Haus auf. Von 1983 bis 1985 war von Damm US-Botschafterin in Wien, trat von dieser Position auf persönlichen Wunsch zurück. Helene von Damm lebt in Wien.
Helene von Damm: Wenn ich so zurückblicke, und es liegt nun wirklich weit zurück, kann ich selbst kaum glauben, dass ich so eine Karriere hingelegt habe. Ich hatte nie eine angestrebt, hatte nicht gedacht, dass das eine Option für mich wäre. In einem Dorf bei Amstetten zuerst im Krieg, dann in der russischen Zone ohne Vater aufgewachsen, habe ich keine formelle Schulbildung absolviert, also kein Gymnasium, keine Uni. Risikobereit verließ ich mit 16 Jahren mein Zuhause und suchte mir Arbeit in Wien. Ich lernte also früh, für mich zu sorgen. Dann übersiedelte ich nach Deutschland, wo ich 1958 ein Mitglied der US-Army heiratete. Mit ihm wanderte ich in die USA aus. Dort habe ich jahrelang Kurse an Abendschulen und an Universitäten besucht.
HvD: Neben der Risikobereitschaft war sicher maßgeblich, dass ich mich rasch langweilte, wenn ich einmal einen Job gut beherrschte. Es trieb mich also immer weiter. Als ich zufällig eine Rede von Ronald Reagan hörte, in der er gegen Russland, „the evil empire“ wetterte, war ich so inspiriert, dass ich kurzerhand eine gute Stellung in Chicago aufgab und mich bei seinem Gouverneurswahlkampf als Helfer in San Francisco meldete. So kam ich ins Büro des Gouverneurs von Kalifornien, wurde bald seine persönliche Assistentin. Ich begleitete Reagan später nach Los Angeles, wo ich sein Büro führte, bis er als Präsident kandidierte. Ich wollte unbedingt im Wahlkampf tätig sein, und da ich keine Strategin war, schlug ich vor, Fundraiser zu werden. Er meinte: „Naja, dann schicke ich dich in den Nordosten, wo mich die Leute am wenigsten kennen und mögen. Wenn du mich nicht verkaufen kannst, wer dann?“
HvD: Ja, bei diesem Wahlkampf habe ich alle meine Sünden abgebüßt (lacht). Aber ich habe nie aufgegeben, zwei Jahre ohne einen freien Tag. Ich habe immer gern gearbeitet, also wirklich gern gearbeitet. Als Reagan dann ins Weiße Haus einzog, war ich enttäuscht, weil ich wieder „nur“ seine persönliche Assistentin sein sollte, die Leute empfängt, ohne richtige Aufgabe. Ich ließ mich ins Personal-Department versetzen, wo alle politisch besetzten Posten der Regierung vorbereitet werden. Innerhalb eines Jahres war ich die Leiterin. Das war der Gipfel meiner Karriere.
HvD: Nein, die Gestaltungsmöglichkeiten im Weißen Haus waren eindeutig größer.
… was ich mir aber in Amerika abgeschaut habe: Auch, wenn du nicht viel Geld hast, kaufst du dir, sobald du ein bisschen was übrig hast, Aktien. Ich habe also immer wieder kleinere Summen angelegt.
Helene von Damm
Helene von Damm
HvD: Allgemein kann ich dazu nichts sagen. Denn ich hatte nie Geld, keine Erbschaft, nichts. Was ich mir aber in Amerika abgeschaut habe: Auch, wenn du nicht viel Geld hast, kaufst du dir, sobald du ein bisschen was übrig hast, Aktien. Ich habe also immer wieder kleinere Summen angelegt.
HvD: Nein, in Geldsachen war ich immer solide. Ein Grund ist wohl, dass man in den USA wirklich Selbstverantwortung lernt. Dort gibt es kein so großzügiges Sozialsystem, das dich auffängt, wenn du fällst. Ich habe mich also immer darum gekümmert, mein Geld so anzulegen, dass es Sinn macht.
HvD: So etwas ist meistens Zufall. Bei einer Veranstaltung in Wien kam ich ins Gespräch mit einem Teilnehmer, der mir sehr sympathisch war. Er arbeitete als Berater bei der Hypo Tirol Bank in Wien, und so sind mein mittlerweile verstorbener letzter Mann Jürgen Wilke und ich zur Hypo gekommen. Beim Anlegen macht es für mich wenig Unterschied, bei welcher Bank ich bin. Aber vom Standpunkt der Betreuung her fühle ich mich bei der Hypo Tirol Bank in Wien sehr gut aufgehoben. Mein Kundenbetreuer unterstützt mich in allen Belangen, und ich habe immer den Eindruck, dass ich von ihm etwas lernen kann, ganz toll.